21.10.2024
Naturbestattungen im Trend
Friedhofskultur ändert sich: Naturbestattungen am See oder auf der Alm liegen im Trend. Individuell, würdevoll und mitten in der Natur.
wurde in Europa häufig eine Mischform aus Erd- und Feuerbestattungen praktiziert. Kulturen wie die Kelten bestatteten sippenweise in Hügelgräbern, kannten aber zugleich auch Brandbestattungen. Auch die antiken Griechen setzten ihre Toten in Felsgrüften, Mausoleen oder Erdhügeln bei, aber gerade die wohlhabenden Schichten entwickelten Zeremonien, die das Verbrennen von Leichen miteinschlossen. Dabei wurde das Leichenfeuer mit Wein gelöscht und die Asche anschließend in Urnen gefüllt, welche wiederum später in einem Steingrab beigesetzt wurden.
Von der griechischen Praxis ließen sich später auch die Römer inspirieren. Für wohlhabende römische Familien war es nicht unüblich, neben der eigenen Familiengrabstätte auch ein persönliches Krematorium zu besitzen.
Lange Zeit wehrte sich die katholische Kirche gegen Feuerbestattungen. Gründe dafür waren beispielsweise:
Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil von 1963 ist es Katholiken erlaubt, eine Feuerbestattung zu wählen (CIC/1983, Canon 1176, § 3). Theologisch kann diese Änderung unter anderem mit dem zweiten Korintherbrief von dem Apostel Paulus argumentiert werden (2 Kor 5, 1-8). Darin schreibt Paulus über den menschlichen Leib als erstes Zuhause, das der Mensch bewohnt und beim Sterben wieder verlässt. In der Wiederauferstehung wird dem Verstorbenen sodann ein neues Zuhause im Jenseits gegeben. Daraus lässt sich schließen, dass der Glaube an die Wiederauferstehung nicht an die Unversehrtheit des Körpers gebunden sein muss.
Evangelische Kirchengemeinden hatten lange Zeit ähnliche Bedenken wie die katholische Kirche, erlauben aber bereits seit 1920, sich für eine Kremation zu entscheiden.
Orthodoxe Kirchen verbieten bis heute vehement eine Kremation für Verstorbene zu wählen und sprechen sich nach wie vor für die Erdbestattung aus.
Auch im Islam und Judentum gibt es ähnliche Vorbehalte bezüglich der leiblichen Wiederauferstehung, deshalb wird auch diesen religiösen Bekenntnissen die Feuerbestattung untersagt. Manche jüdischen Reformgemeinden erlauben aber die Einäscherung.
Üblich ist die Verbrennung für Buddhisten und für Hindus, in diesen Traditionen wird der Körper aber zumeist unter freiem Himmel verbrannt und die Asche danach in die Luft oder in Flüsse verstreut, eine Praxis die in Österreich so nicht möglich ist.
Die Naturfriedhöfe von paxnatura geben keine religiösen Vorschriften vor und richten sich einzig und allein nach den persönlichen Wünschen der Verstorbenen. Zum Erhalt des naturbelassenen Charakters der paxnatura Flächen wird aber die Beisetzung von biologisch abbaubaren Urnen vorausgesetzt.
In Vorbereitung auf die Kremation wird der Verstorbene in einem sogenannten Kremationssarg eingebettet. Zur eindeutigen Identifizierung des Verstorbenen auch nach der Kremation wird dem Sarg ein unverbrennbarer Schamottestein beigelegt. Der Schamottestein wird später auch zusammen mit der Asche in die Aschekapsel gefüllt.
Je nach Größe und Körpergewicht des Toten sowie dem Material des Kremationssargs kann eine Kremierung zwischen 90 Minuten und 3 Stunden dauern. Manche Elemente des Körpers halten auch einer Einäscherungshitze von bis zu 1200 Grad stand, sodass häufig noch Elemente wie Zähne, mineralische Bestandteile von Knochen sowie nicht verbrennbare Implantate oder Eheringe übrig bleiben. Üblicherweise werden Knochenreste zu einem feinen Pulver vermahlen und zusammen mit dem Rest in eine Aschekapsel eingefüllt. Lediglich die Implantate werden ausgesondert, da sie keinen Platz in der Urne hätten.
Die Urne mit der Asche des Verstorbenen kann auf verschiedene Arten beigesetzt werden. Sie können wählen zwischen einer Urnenbeerdigung auf einem klassischen Friedhof oder einem Naturfriedhof wie paxnatura. Je nach lokalen Bestimmungen kann auch die Verstreuung der Asche an einem besonderen Ort oder die Aufbewahrung der Urne zu Hause möglich sein. In Österreich gibt es keine Bestimmung, wann eine Urnenbeisetzung stattfinden muss, im Gegensatz zur Erdbestattung, welche innerhalb von 8 Tagen stattfinden sollte. Somit besteht im Falle der Feuerbestattung aber auch die Möglichkeit, die Urne mit entsprechender Einzelbewilligung zunächst eine Zeitlang zu Hause aufzubewahren und erst beispielsweise nach dem eigenen Ableben beizusetzen.
In Österreich beträgt der Anteil der Feuerbestattungen aktuell über 40%. Mit steigender Tendenz. Die steigende Beliebtheit der Feuerbestattung hat verschiedene Gründe. Zum einen lässt sich immer mehr eine Zersiedelung von vielen Familien beobachten. Auch leben und sterben viel mehr Menschen als Singles oder kinderlos. Damit einhergehend tritt die generationenübergreifende Grabpflege immer mehr in den Hintergrund. Wahrscheinlich ist auch, dass viele sich für Beisetzungsarten entscheiden, die eine Kremation voraussetzen. Darunter fallen beispielsweise Naturbestattungen und besonders ausgefallene Bestattungsformen wie die Edelstein-, oder Weltraumbestattung. Aber auch aus Wünschen nach Anonymität oder weil die Kosten für eine Einäscherung geringer ausfallen entscheiden sich viele Menschen für eine Kremation.
Bei einer Kremation fallen an verschiedenen Stellen Kosten an. Wie hoch die Preise für die Feuerbestattung insgesamt ausfallen, hängt von dem gewählten Bestattungsunternehmen, der Wahl der Beisetzungssart, der Wahl der Urne und auch dem Bundesland ab.
Nicht zu vergessen sind Leistungen wie die Trauerfeier, der Leichenschmaus und gegebenenfalls ein Trauerredner. Gebühren können auch für die Traueranzeige, den Totenschein und die Sterbeurkunde anfallen.
Durchschnittlich kann bei einer Feuerbestattung mit etwa 2500€ – 6000€ (inkl. geschätzter Fremdkosten) gerechnet werden. Die Erdbestattung im Vergleich beginnt im Schnitt bei etwa 6000€. Erdbestattungen, die mehrere 10.000€ kosten, sind aber auch keine Seltenheit. Vom Verstorbenen bis zur Urne sind alle Kosten am besten direkt mit dem Bestattungsunternehmen Ihrer Wahl abzuklären.
Sollte die Wahl auf eine Urnenbestattung auf den Naturfriedhöfen von paxnatura fallen, sind mit paxnatura die Kosten für den Grabplatz und die Beisetzungsgebühr verbunden. Aber Kosten für Grabeinfassungen, Grabsteine und Grabpflegekosten bleiben bei einem Naturgrab aus. Genaue Kosten können je nach Standort und Bundesland variieren. Nähere Infos finden Sie auf unseren Standortseiten oder in den jeweiligen Bestellformularen.
Wichtig: Alle unsere Preise sind einmalig. Es fallen keine Grabfolgekosten jeglicher Art an.
Die uns am häufigsten gestellten Fragen haben wir hier für sie zusammengetragen.
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