Das Wichtigste im Überblick:

  • Die Feuerbestattung wird auch Kremation oder Einäscherung genannt.
  • Eine Feuerbestattung kostet in der Regel weniger als eine Erdbestattung.
  • Die Feuerbestattung ist die Voraussetzung für eine Vielzahl an Beisetzungsarten wie unter anderem die Urnenbeisetzung, Naturbestattung auf einer Wiese oder an den Wurzeln eines Baumes und die Seebestattung.
  • Die evangelische & katholische Kirche erlauben seit einigen Jahrzehnten auch Christen die Einäscherung.

 

Geschichte der Feuerbestattung:

In vorchristlicher Zeit

wurde in Europa häufig eine Mischform aus Erd- und Feuerbestattungen praktiziert. Kulturen wie die Kelten bestatteten sippenweise in Hügelgräbern, kannten aber zugleich auch Brandbestattungen. Auch die antiken Griechen setzten ihre Toten in Felsgrüften, Mausoleen oder Erdhügeln bei, aber gerade die wohlhabenden Schichten entwickelten Zeremonien, die das Verbrennen von Leichen miteinschlossen. Dabei wurde das Leichenfeuer mit Wein gelöscht und die Asche anschließend in Urnen gefüllt, welche wiederum später in einem Steingrab beigesetzt wurden.

Von der griechischen Praxis ließen sich später auch die Römer inspirieren. Für wohlhabende römische Familien war es nicht unüblich, neben der eigenen Familiengrabstätte auch ein persönliches Krematorium zu besitzen.

 

Mit dem aufkommenden Christentum

wurde die Feuerbestattung sukzessive abgeschafft und als heidnisches Ritual verrufen. Karl der Große erließ 786 n. Chr. einen Erlass, der die Erdbestattung verpflichtend einführte. Erst 1752 wurde in Europa erneut eine offizielle Feuerbestattung durchgeführt. Sophia von Sachsen-Weißenfels wurde auf Schloss Roßwald in Österreich-Schlesien eingeäschert. In der Mitte des 19. Jahrhunderts begann die Feuerbestattung in Europa sukzessive an Beliebtheit zu gewinnen.

Mediziner priesen Einäscherungen für ihre hygienischen Vorteile gegenüber der Erdbestattung, die an manchen Orten gesundheitliche und umweltschädigende Risiken mit sich führen konnte. Aufkommende Arbeiterverbände sahen in der Kremation eine kostengünstigere Alternative, und manche wählten die Feuerbestattung in bewusster Abgrenzung zur christlichen Bestattungskultur.

1922 wurde in Österreich das erste Krematorium – die Feuerhalle Simmering in Wien, gegenüber des Wiener Zentralfriedhofs – eröffnet. Die Feuerhalle Simmering ist bis heute in Betrieb und führt jährlich etwa 6500 Einäscherungen durch.

 

Das Christentum und die Feuerbestattung

Lange Zeit wehrte sich die katholische Kirche gegen Feuerbestattungen. Gründe dafür waren beispielsweise:

  • Assoziation mit heidnischen Bräuchen in vorchristlichen Zeiten.
  • Atheisten, die sich im 19. Jh. für eine Kremation entschieden, um aktiv ein Zeichen gegen die Kirche und den Glauben an die Wiederauferstehung zu setzen.
  • Die Befürchtung, dass das Zerstören des Körpers vor einer Beisetzung eine negative Wirkung auf den Glauben an die Wiederauferstehung mit sich zieht.

Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil von 1963 ist es Katholiken erlaubt, eine Feuerbestattung zu wählen (CIC/1983, Canon 1176, § 3). Theologisch kann diese Änderung unter anderem mit dem zweiten Korintherbrief von dem Apostel Paulus argumentiert werden (2 Kor 5, 1-8). Darin schreibt Paulus über den menschlichen Leib als erstes Zuhause, das der Mensch bewohnt und beim Sterben wieder verlässt. In der Wiederauferstehung wird dem Verstorbenen sodann ein neues Zuhause im Jenseits gegeben. Daraus lässt sich schließen, dass der Glaube an die Wiederauferstehung nicht an die Unversehrtheit des Körpers gebunden sein muss.

Evangelische Kirchengemeinden hatten lange Zeit ähnliche Bedenken wie die katholische Kirche, erlauben aber bereits seit 1920, sich für eine Kremation zu entscheiden.

Orthodoxe Kirchen verbieten bis heute vehement eine Kremation für Verstorbene zu wählen und sprechen sich nach wie vor für die Erdbestattung aus.

Andere Religionen

Auch im Islam und Judentum gibt es ähnliche Vorbehalte bezüglich der leiblichen Wiederauferstehung, deshalb wird auch diesen religiösen Bekenntnissen die Feuerbestattung untersagt. Manche jüdischen Reformgemeinden erlauben aber die Einäscherung.

Üblich ist die Verbrennung für Buddhisten und für Hindus, in diesen Traditionen wird der Körper aber zumeist unter freiem Himmel verbrannt und die Asche danach in die Luft oder in Flüsse verstreut, eine Praxis die in Österreich so nicht möglich ist.

Wer darf auf paxnatura Naturfriedhöfen bestattet werden?

Die Naturfriedhöfe von paxnatura geben keine religiösen Vorschriften vor und richten sich einzig und allein nach den persönlichen Wünschen der Verstorbenen. Zum Erhalt des naturbelassenen Charakters der paxnatura Flächen wird aber die Beisetzung von biologisch abbaubaren Urnen vorausgesetzt.

 

Wie läuft eine Feuerbestattung üblicherweise ab?

Vorbereitung

In Vorbereitung auf die Kremation wird der Verstorbene in einem sogenannten Kremationssarg eingebettet. Zur eindeutigen Identifizierung des Verstorbenen auch nach der Kremation wird dem Sarg ein unverbrennbarer Schamottestein beigelegt. Der Schamottestein wird später auch zusammen mit der Asche in die Aschekapsel gefüllt.

Einäscherung

Je nach Größe und Körpergewicht des Toten sowie dem Material des Kremationssargs kann eine Kremierung zwischen 90 Minuten und 3 Stunden dauern. Manche Elemente des Körpers halten auch einer Einäscherungshitze von bis zu 1200 Grad stand, sodass häufig noch Elemente wie Zähne, mineralische Bestandteile von Knochen sowie nicht verbrennbare Implantate oder Eheringe übrig bleiben. Üblicherweise werden Knochenreste zu einem feinen Pulver vermahlen und zusammen mit dem Rest in eine Aschekapsel eingefüllt. Lediglich die Implantate werden ausgesondert, da sie keinen Platz in der Urne hätten.

Beisetzung

Die Urne mit der Asche des Verstorbenen kann auf verschiedene Arten beigesetzt werden. Sie können wählen zwischen einer Urnenbeerdigung auf einem klassischen Friedhof oder einem Naturfriedhof wie paxnatura. Je nach lokalen Bestimmungen kann auch die Verstreuung der Asche an einem besonderen Ort oder die Aufbewahrung der Urne zu Hause möglich sein. In Österreich gibt es keine Bestimmung, wann eine Urnenbeisetzung stattfinden muss, im Gegensatz zur Erdbestattung, welche innerhalb von 8 Tagen stattfinden sollte. Somit besteht im Falle der Feuerbestattung aber auch die Möglichkeit, die Urne mit entsprechender Einzelbewilligung zunächst eine Zeitlang zu Hause aufzubewahren und erst beispielsweise nach dem eigenen Ableben beizusetzen.

 

Welche Vorteile hat die Feuerbestattung?

In Österreich beträgt der Anteil der Feuerbestattungen aktuell über 40%. Mit steigender Tendenz. Die steigende Beliebtheit der Feuerbestattung hat verschiedene Gründe. Zum einen lässt sich immer mehr eine Zersiedelung von vielen Familien beobachten. Auch leben und sterben viel mehr Menschen als Singles oder kinderlos. Damit einhergehend tritt die generationenübergreifende Grabpflege immer mehr in den Hintergrund. Wahrscheinlich ist auch, dass viele sich für Beisetzungsarten entscheiden, die eine Kremation voraussetzen. Darunter fallen beispielsweise Naturbestattungen und besonders ausgefallene Bestattungsformen wie die Edelstein-, oder Weltraumbestattung. Aber auch aus Wünschen nach Anonymität oder weil die Kosten für eine Einäscherung geringer ausfallen entscheiden sich viele Menschen für eine Kremation.

 

Was kostet eine Kremation?

Inkludierte Leistungen

Bei einer Kremation fallen an verschiedenen Stellen Kosten an. Wie hoch die Preise für die Feuerbestattung insgesamt ausfallen, hängt von dem gewählten Bestattungsunternehmen, der Wahl der Beisetzungssart, der Wahl der Urne und auch dem Bundesland ab.

Nicht zu vergessen sind Leistungen wie die Trauerfeier, der Leichenschmaus und gegebenenfalls ein Trauerredner. Gebühren können auch für die Traueranzeige, den Totenschein und die Sterbeurkunde anfallen.

Im Durchschnitt

Durchschnittlich kann bei einer Feuerbestattung mit etwa 2500€ – 6000€ (inkl. geschätzter Fremdkosten) gerechnet werden. Die Erdbestattung im Vergleich beginnt im Schnitt bei etwa 6000€. Erdbestattungen, die mehrere 10.000€ kosten, sind aber auch keine Seltenheit. Vom Verstorbenen bis zur Urne sind alle Kosten am besten direkt mit dem Bestattungsunternehmen Ihrer Wahl abzuklären.

paxnatura Urnenbestattung in freier Natur

Sollte die Wahl auf eine Urnenbestattung auf den Naturfriedhöfen von paxnatura fallen, sind mit paxnatura die Kosten für den Grabplatz und die Beisetzungsgebühr verbunden. Aber Kosten für Grabeinfassungen, Grabsteine und Grabpflegekosten bleiben bei einem Naturgrab aus. Genaue Kosten können je nach Standort und Bundesland variieren. Nähere Infos finden Sie auf unseren Standortseiten oder in den jeweiligen Bestellformularen.

Wichtig: Alle unsere Preise sind einmalig. Es fallen keine Grabfolgekosten jeglicher Art an.

 

Weitere Fragen?

Die uns am häufigsten gestellten Fragen haben wir hier für sie zusammengetragen.

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