So individuell ein Mensch ist, so individuell lässt sich auch sein letzter Abschied gestalten – denn auch wenn die Planung einer Beisetzung oder Trauerfeier ein Thema ist, das man zu gern vermeiden oder zumindest so lang wie möglich hinauszögern möchte, betrifft die Frage nach dem ob und wie irgendwann jeden von uns: Soll eine Beisetzung im Stillen stattfinden, ohne Gäste, oder soll es eine Trauerfeier geben? Entscheidet man sich für eine Trauerfeier, bietet das die Möglichkeit, nicht nur gemeinsam zu trauern, sondern auch auf das Leben des verstorbenen Menschen zurückzublicken und dieses in Gedenken zu würdigen. Dabei ist eine solche Gedenkveranstaltung keine starre, immer gleich ablaufende Zeremonie, sondern kann entsprechend der Wünsche des oder der Verstorbenen und in Verbundenheit mit seinem oder ihrem Leben gestaltet werden und so einen schönen, würdevollen Abschied ermöglichen.
Aber welche Möglichkeiten des Abschiednehmens gibt es nun? Eine Orientierung:
Der Ort einer Trauerfeier & Beisetzung
Der Ort kann die Atmosphäre der Abschiedszeremonie beeinflussen – ob unter freiem Himmel im Wald, in einer Friedhofskapelle oder an einem Andachtsplatz.
Grundsätzlich kann eine Trauerfeier oder eine Abschiedszeremonie auch unabhängig von der Beisetzung stattfinden. Viele Bestatter bieten mittlerweile die Möglichkeit an, in einer sogenannten Trauerhalle Abschied von den Verstorbenen zu nehmen und auch diese individuell zu gestalten. Darüber hinaus bieten viele Friedhöfe – seien es kommunale oder auch Natur- und Waldfriedhöfe – überdachte Räumlichkeiten oder Andachtsplätze an, wo die Abschiedszeremonie stattfinden kann. Ebenfalls gibt es die Möglichkeit, die Trauerfeier direkt an der Grabstelle abzuhalten. Die Fragen, die man sich bei der Suche nach dem passenden Ort stellen muss, sind:
Wie viele Trauergäste werden teilnehmen?
Welche Ausstattung vor Ort benötige ich, um die Gedenkveranstaltung gestalten zu können (Sitzgelegenheiten, Überdachung, technisches Equipment)?
Zu welcher Jahreszeit findet die Trauerfeier statt bzw. wie sind die Witterungsbedingungen an dem Tag der Gedenkveranstaltung?
Bei konkreten Fragen hierzu wenden Sie sich am besten an ihren Bestatter, an die Ansprechpartner des jeweiligen Friedhofs oder auch an den Förster der Natur- und Waldfriedhöfe. So können Sie ganz individuell über die Gestaltungsmöglichkeiten sprechen. Ebenfalls können Sie die Orte vorab besichtigen, um sich ein eigenes Bild von den Gegebenheiten vor Ort zu machen.
Auch Natur- und Waldfriedhöfe bieten meist die Möglichkeit, die Abschiedszeremonie an einem Andachtsplatz vor Ort zu gestalten (paxnatura/Forstebtrieb Sonnegg).
Dekoration und Gestaltung einer Beisetzung
Je nachdem, für welchen Ort Sie sich entscheiden, kann dementsprechend auch die Dekoration und Gestaltung individuell angepasst werden. Gern können Sie diese, wenn erwünscht, an die Vorlieben des oder der Verstorbenen orientieren. Manche Familien entscheiden sich bei der Gestaltung beispielsweise für:
Lieblingsblumen, die der oder die Verstorbene gern gekauft hat
Utensilien, die der verstorbenen Person wichtig waren (z.B. Instrumente, die die Person gern gespielt hat)
Fotos aus dem Leben des oder der Verstorbenen, die aufgestellt oder aufgehangen werden.
Ihnen sind keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist immer, dass sich die Gestaltung der Trauerfeier für Sie – wenn bekannt unter Berücksichtigung der Wünsche der verstorbenen Person – richtig anfühlt. Zu beachten ist bei der Bestattung auf Natur- und Waldfriedhöfen, dass die mitgebrachten Blumen, Gestecke und Fotos nach der Trauerfeier wieder zu entfernen sind, um die Flächen in ihrem natürlichen Ursprung zu erhalten.
Bei einer Naturbestattung wird der Grabplatz mit der Fülle der heimischen Flora verziert.
Trauerredner und geistiger Beistand
Entscheiden Sie sich für eine Trauerfeier, ist es empfehlenswert, dass jemand durch die Zeremonie führt, z.B.:
ein geistlicher Beistand oder
ein freier Trauerredner oder Trauerrednerin.
Diese nehmen im Vorfeld Kontakt zu Ihnen auf, um mehr über die verstorbene Person und ihr Leben zu erfahren. Als erfahrene Redner können sie so einen individuellen, emotionalen und empathischen Abschied gestalten. Kontakte zu Trauerrednern in ihrer Region können Sie jederzeit über Ihren Bestatter oder den Ansprechpartnern des Friedhofes erhalten.
Ebenfalls können Sie geladene Trauergäste im Vorfeld fragen, ob Sie sich vorstellen können, an der Abschiedszeremonie aktiv teilzunehmen (beispielsweise in dem sie auf gemeinsame Erlebnisse mit der verstorbenen Person zurückblicken). Wichtig ist, dass die gefragten Angehörigen, Freunde oder Arbeitskollegen sich dies auch vorstellen können. Eine kurze Rede bei einer Trauerfeier zu halten kann für manche eine schöne Vorstellung sein, um sich auf diese Art zu verabschieden, für andere kann dies überfordernd sein. Jeder ist individuell und trauert auf seine Weise.
Technische Möglichkeiten: Der Einsatz von Video und Musik
Neben der Rede können weitere Gestaltungselemente der Gedenkfeier der Einsatz von Videomaterial und Musik sein. Seien es selbst erstellte Videos, das Abspielen bestimmter Lieder oder sogar Livemusik – in den meisten Fällen ist all das möglich und obliegt Ihrer Entscheidung. Fragen, die für die Planung wichtig sind, sind:
Benötigen Sie hierfür einen Beamer?
Brauchen Sie einen Lautsprecher, ein Mikrofon oder einen Laptop?
Sind ausreichend Steckdosen vorhanden?
Stellen Sie sicher, dass Sie ihre Wünsche vorher klar mit dem Friedhof oder der jeweiligen Ansprechperson abgesprochen haben, um die technischen Anforderungen abzuklären und die Umsetzung zu ermöglichen. Sollten bestimmte Geräte nicht vor Ort sein, können diese im Vorfeld noch organisiert werden. Oftmals können auch die gebuchten Musiker oder Redner Ihr eigenes Equipment mitbringen. Es empfiehlt sich ebenfalls, vor der Abschiedszeremonie einen kurzen technischen Check durchzuführen, um sicherzugehen, dass alles funktioniert.
Ein letzter Abschied – nach eigenem Wunsch
Jede Beisetzung lässt sich ganz individuell gestalten.
Sie sehen: Die Gestaltung einer Trauerfeier ist ganz individuell und kann in liebevollem Gedenken an die verstorbene Person angepasst werden. Dennoch kann die Planung einer solchen Trauerfeier und die vielen Entscheidungen, die getroffen werden müssen, für viele Angehörige auch emotional herausfordernd, teils auch überfordernd sein. Daher empfiehlt sich, sich bereits zu Lebzeiten über die eigenen Wünsche Gedanken zu machen: Wie möchte ich verabschiedet werden, wie stelle ich mir meine eigene Trauerfeier vor? Welche Musik soll gespielt, welche Erinnerungen geteilt werden? Der Vorteil: Bespricht man diese Wünsche vorab oder hält diese schriftlich fest, entlastet man so seine Hinterbliebenen und weiß gleichzeitig, dass die Gedenkfeier im eigenen Sinne gestaltet wird. Immerhin ist diese – so man sich für eine entscheidet – auch ein letzter, würdevoller Abschied auf Erden, der den Angehörigen und Freunden Raum bieten kann, um Erinnerungen zu teilen, gemeinsam zu trauern, aber auch Dankbarkeit zu empfinden.
Wenn Sie sich über die Gestaltungsmöglichkeiten einer Trauerfeier auf unseren Wald- und Naturfriedhöfen informieren möchten oder dabei Unterstützung brauchen, nehmen Sie gerne Kontakt zu unserem Team auf. Wir beraten Sie einfühlsam und individuell.
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